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Geschichte

Die Versorgung der Bürger mit Trinkwasser und die Abwasserentsorgung zählen in Deutschland von jeher zu den ureigensten Aufgaben gemeindlicher Selbstverwaltung, die im Rahmen der Daseinsvorsorge wahrgenommen werden.

Pumpwerk neu
Pumpwerk außen
Pumpwerk innen

Um die kommunalen Aufgaben der Wasserversorgung und Abwasserentsorgung wirtschaftlich, ökologisch und nachhaltig lösen zu können, haben sich die Kommunen zur kommunalen Gemeinschaftsarbeit zusammengeschlossen. Die Geschichte der kommunalen Gemeinschaftsarbeit in Zweckverbänden lässt sich in Deutschland bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurückverfolgen.

 

In den neuen Bundesländern erlebt die kommunale Gemeinschaftsarbeit seit 1990 eine wesentliche Neubelebung. In diesem Zusammenhang erinnern wir uns, dass auf dem Gebiet der ehemaligen DDR die vorhandenen kommunalen Wasserversorgungs- und Abwasserentsorgungseinrichtungen der Städte und Gemeinden durch die "Anordnung über die Bildung der VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung vom 23. März 1964" entzogen wurden und damit die Zuständigkeit der Kommunen für diese Aufgabe abschließend beendet und die Anlagen den VEB Wasserversorgung und Abwasserbehandlung (WAB) übertragen wurden.

 

Damit gingen die bestehenden öffentlichen Einrichtungen der Kommunen für die Wasserversorgung und Abwasserentsorgung unter. Erst mit dem Vorhandensein neuer Rechtsgrundlagen, insbesondere § 2 Abs. 2 der DDR-Kommunalverfassung vom 17. Mai 1990, i. V. m. Art. 21 Abs. 3 des Einigungsvertrages (und der Anlage II zum Einigungsvertrag) sind Wasserversorgung und Abwasserbeseitigung wieder zu kommunalen Aufgaben geworden und konnten öffentlich-rechtliche Einrichtungen der Kommunen in Verbandsstrukturen für diesen Aufgabenbereich neu entstehen, und damit ein neues Kapitel dieser Geschichte aufgeschlagen werden.

 

Geschichte und Aufgaben des Wasser- und Abwasserverbandes Rathenow

Im Jahr 1990/91 gab es folgende Ausgangssituation auf dem Gebiet der öffentlichen Wasserversorgung und der öffentlichen Abwasserentsorgung:

  • in 32 Gemeinden war keine öffentliche Trinkwasserversorgung vorhanden
  • in 45 Gemeinden stand keine öffentliche Abwasserentsorgung zur Verfügung
  • die Städte Rathenow und Premnitz hatten nur eine Teilkanalisation und eine mechanische Abwasserbehandlung
  • der Verband verfügte über keine geordnete Klärschlammentsorgung
  • der Verband hatte kein Eigenkapital
  • und mit der Wiedervereinigung galt auch für das Verbandsgebiet der hohe Standard der Umweltgesetze der alten Bundesländer, ohne dass hierfür die materielle Basis vorhanden war. Es bestand also für die Städte und Gemeinden Handlungsbedarf

1. Mai 1991

Der Wasser- und Abwasserverband Rathenow wurde, flächendeckend im ehemaligen Landkreis Rathenow unter der Leitung der ehemaligen Kreisverwaltung Rathenow, als eine öffentlich-rechtliche Körperschaft von seinen Verbandsmitgliedern gegründet. Die flächendeckende Gründung des Verbandes war eine wichtige Grundlage für die wasserwirtschaftliche Aufbauarbeit. Der Wasser- und Abwasserverband Rathenow wurde als freiwilliger Zweckverband gegründet. Er hat als öffentlich-rechtliche Körperschaft die Aufgabe, im Querverbund seine Verbandsmitglieder im Verbandsgebiet mit Wasser zu versorgen und das Abwasser entsprechend dem Wasserrecht zu entsorgen. In den ersten zweieinhalb Jahren bestand die Aufgabe des Verbandes in der Schaffung der kommunalrechtlichen Grundlagen und in der Investitionstätigkeit in den Verbandsgebieten, wo keine Wasserversorgungs- und Abwasserbehandlungsanlagen der PWA GmbH bzw. des ehemaligen WAB bestanden.

November 1993

Auf dem Gebiet der Abwasserentsorgung wurden mit der Inbetriebnahme der Kläranlage Hohennauen flächendeckend Abwasserbehandlungsmöglichkeiten geschaffen.

1. Januar 1994

Ab diesem Datum konnte auch die Verbandshoheit in den Städten und Gemeinden hergestellt werden, die durch die PWA-Anlagen ver- und entsorgt wurden. Mit der Eingliederung der PWA-Anlagen in die Wirtschaftstätigkeit des Verbandes und der Übernahme aller PWA-Mitarbeiter mit ihrem Know-how der Anlagenkenntnisse ist ein wichtiges Ziel und eine wichtige Grundlage für die weitere Verbandsentwicklung, für bezahlbare Versorgungsstrukturen und Benutzungsgebühren in den Städten und ländlichen Siedlungsräumen realisiert worden.

1996

Als letzte Gemeinde wird Nitzahn mit dem Ortsteil Knoblauch an das öffentliche Wasserversorgungsnetz angeschlossen.

Nach 2000

Im Zeitraum von 2000 bis 2002 wurde die Kläranlage Rathenow-Nord rekonstruiert und erweitert. Diese Kläranlage kann die Abwässer von ca. 40.000 Einwohnern aufnehmen und behandeln. In den darauffolgenden Jahren (2008 und 2012) wurden die sogenannten „Übergangskläranlagen“ Bützer und Hohennauen stillgelegt und die aus den Einzugsgebieten dieser Kläranlagen anfallenden Abwässer auf die Kläranlage Rathenow-Nord zur weiteren Behandlung übergeleitet.

 

Im Bereich Wasserversorgung erfolgte von 2000 bis 2013 die Stilllegung von insgesamt drei Wasserwerken im Verbandsgebiet. Die verbliebenen sechs Wasserwerke wurden so modernisiert und dem Stand der Technik angepasst, dass die Wasserversorgung der Bevölkerung kontinuierlich und qualitätsgerecht erfolgen kann. Darüber hinaus wurde daran gearbeitet, im Verbandsgebiet die Wasserrechte zu aktualisieren und die Trinkwasserschutzgebiete neu festzulegen.

 

Durch die vorgenannten gezielten Maßnahmen zur Bündelung von Ressourcen konnten langfristig Kosten reduziert werden, mit dem Ergebnis, dass der Verband seinen Kunden schon über viele Jahre stabile Gebühren und Entgelte garantieren kann.